Formaldehyd ist eine sehr leichtflüchtige Substanz und führt vorwiegend zu Reizwirkungen der oberen Atemwege und der Augen. Es kommt zu Hustenreiz, Räusperzwang, tränenden und geröteten Augen und auch zu Reizerscheinungen in der Nasenschleimhaut. Bei höheren, länger andauernden Konzentrationen bilden sich Tumore im Nasenbereich.
Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte hält in der Bekanntmachung des Umweltbundesamtes „Richtwert für Formaldehyd in der Innenraumluft - Mitteilung des Ausschusses für Innenraumrichtwerte“ fest: „Als empfindlichste Wirkung des inhalativ aufgenommenen Formaldehyds ist seine Reizwirkung im oberen Atemtrakt anzusehen. Eine zytotoxische und kanzerogene Wirkung wurde erst bei höheren Konzentrationen in tierexperimentellen Untersuchungen beobachtet.“
Die WHO empfiehlt einen Wert von 100 µg/m³ in Innenräumen nicht zu überschreiten, um dauerhafte Gesundheitsschäden zu vermeiden.
Formaldehyd wird verbreitet eingesetzt und kommt in Holzprodukten, Spanplatten und manchen Kunststoffen und Schaumstoffen vor. Es findet Verwendung als Topfkonservierer, z.B. bei Farben. Ferner entsteht es bei Verbrennungsprozessen. Lebewesen setzen Formaldehyd in geringer Menge frei.
Soll die Raumluftkonzentration des Formaldehyds reduziert werden, kann das durch verstärktes Lüften erfolgen. Eine leichte Reduktion der Formaldehydkonzentration kann durch Zimmerpflanzen erreicht werden. Effektiver sind Raumluftfilter, die Aktivkohle oder Wasser enthalten. Diese Geräte benötigen regelmäßige Wartung. Eine effektive aber aufwändige Methode ist die Entfernung des Formaldehyds durch Wasserwände, die gleichzeitig die Raumluft kühlen und wenn nötig befeuchten.